Tee und seine Zeremonien
Schon in den vergangenen Zeiten diente das Teetrinken nicht nur zur Durstlöschung. Die Zubereitung des aromatischen Getränks erfolgt seit jeher nach bestimmten Regeln.
Es braucht eine bestimmte Zeit, um den Tee auch richtig genießen zu können. Tees wurden anfangs nur zur Meditation von den Mönchen getrunken. Es lag daher auch sehr nahe, das Ritual mit einer richtigen Teezeremonie zu verbinden. In der heutigen Zeit ist zwar die ausgeprägte Teezeremonie erhalten geblieben, aber der religiöse Anlass ist doch weitgehend verschwunden.
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Teezeremonie China
In China ist gilt Tee als Zeichen des Willkommens und der Gastfreundschaft. Das Getränk wird dabei seit vielen hundert Jahren beim Empfang von Gästen angeboten und soll dabei die Freundschaft und den Austausch von Gedanken fördern. In China existieren verschiedene Teezeremonien mit verschiedenen Hintergründen.
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Teezeremonie Japan
In Japan ist Tee Kult. Die japanische Teezeremonie Chanoyu hat ihren Ursprung in alten Ritualen buddhistischer Mönche. Streng festgelegte Regeln, Handgriffe und Bewegungen begleiten die japanische Teezeremonie. Auch in Japan werden für die Zeremonie des Teetrinkens verschiedene Gerätschaften benötigt.
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Teezeremonien Tibet – Teegenuss der besonderen Art
Im Tibet erfreut sich der Buttertee einer besonderen Beliebtheit. Die Zubereitung des Buttertees hat sich seit Jahrhunderten nicht verändert. Zur Herstellung wird der so genannte Ziegeltee verwendet. Auch in der heutigen Zeit ist er für seine gute Haltbarkeit und leichten Transport in Zentralasien und Russland bekannt.
Der Buttertee ist das Nationalgetränk der Bergbewohner Tibets. Der Konsum liegt hier zwischen 30 und 40 Tassen pro Tag. Die Zubereitung erfolgt aus Teeresten mit gemahlener Gerste. Diese Zutaten werden zu einer Paste verrührt und dann mit Wasser und Bruchstücken aus Ziegeltee aufgekocht, gesalzen und gewürzt. Für den Genuss wird der hergestellte Teeauszug mit heißem Wasser und Yakbutter verrührt.
Teezeremonie Indien – Der etwas andere Tee
Indien zählt selbst zu den Hauptanbauländern von Tee. Hier wird der Tee ohne jegliche Teezeremonien zubereitet und auch getrunken. Die Inder bereiten ihren alltäglichen Tee mit viel Milch und den unterschiedlichsten Gewürzen zu. Sehr beliebt sind dabei Ingwer, Kardamom, Zimt, Anis, Nelken und auch Pfefferkörner. Diese Zutaten werden zusammen mit dem Tee aufgekocht. In der indischen Gesundheitslehre Ayurveda findet auch der „Masala Chai“ Anwendung. Hier gibt man bewusst spezielle Gewürze in den Tee. Diese rufen im Körper bestimmte Wirkungen hervor.
Teezeremonie England
In England gilt Tee als ein Ausdruck für einen guten Geschmack. Für eine gute Tasse Tee hat der Engländer immer Zeit. Schon der Morgen beginnt mit einem morgendlichen Teegetränk. Eine besondere Tradition hat in England der „Five o´ Clock Tea“. Seinen Ursprung hat der Nachmittagstee bereits im 18. Jahrhundert. In die gute Gesellschaft wurde er von der Herzogin Anna von Bedford eingeführt. Jedes Mal vor dem abendlichen Dinner war sie schon etwas hungrig. Sie nahm daher einen Tee mit etwas Gebäck zu sich. Heute wird während der englischen Teezeremonie der „Five o´ Clock Tea“ mit viel Milch, Zitrone und etwas Zucker genossen. Der Tee ist sehr stark. Beim Servieren wird zuerst die Milch und dann der Tee in die Tasse gegossen. Je nach Bedarf wird er dann noch gesüßt. Dazu reicht man Sandwichs, Petit Fours und Gebäck.
Der Morgen der Engländer beginnt mit einem Early Morning Tea, welcher direkt noch am Bett getrunken wird. Zu einem guten Frühstück gehört dann der Breakfast Tea und zum abendlichen Dinner der High Tea.
Teezeremonien Ostfriesland
Die Ostfriesen sind die Genießer unter den deutschen Teetrinkern. Im Vergleich zum restlichen Deutschland ist in Ostfriesland die Tradition des Teetrinkens zu einem Kult geworden. Hier gehört zu jeder Mahlzeit eine Tasse Tee. Eine Teezeremonie beziehungsweise Tradition ist in Ostfriesland die Teezeit zwischen 14 und 15 Uhr. Zum Tee reicht man zusätzlich Gebäck. Der Tee wird in Ostfriesland aus einer weit nach oben geöffneten Tasse getrunken. Sie ähnelt dabei einer flachen Schale mit Henkel.
Für einen außerordentlichen Genuss wird während der Teezeremonie zuerst ein großes Stück Kluntje, Kandis, in die Tasse gegeben. Erst dann wird in Ostfriesland der Tee eingeschenkt. Der Kluntje soll dabei zum Lachen gebracht werden. Daher wird die Tasse nur bis drei Viertel gefüllt. Im Anschluss wird dann mit einem gebogenen Löffel etwas ungeschlagene Sahne auf die Teeoberfläche gegeben. So kann die Sahne untertauchen und in kleinen Wölkchen wieder an die Oberfläche kommen. Der Tee wird in Ostfriesland niemals umgerührt.
Teezeremonien Südamerika
In Lateinamerika zählt der Mate zu den beliebtesten Getränken. Der Mate-Tee wird in Südamerika aus der traditionellen Kürbisschale der „Cuia“ getrunken. Diese wird dabei bis zur Hälfte mit Mate- Tee gefüllt. Im Anschluss kann dann entweder kaltes oder auch lauwarmes Wasser aufgefüllt werden. Allerdings wird zum ersten Aufguss niemals kochendes Wasser verwendet. Nach dem Auffüllen muss der Tee einige Zeit ruhen. Dann wird das Trinkröhrchen „Bombilha“ mit dem Daumen zu gehalten und tief in die Kürbisschale gesteckt. So kann der erste und auch bittere Aufguss abgesaugt werden. Nun erst wird heißes Wasser aufgefüllt. Der Tee ist jetzt trinkfertig. Die Cuia wird an die Gäste weitergereicht werden. Nach dem Trinken darf der Tee niemals mit dem Röhrchen umgerührt werden, da es sehr leicht verstopfen kann. Es besteht die Möglichkeit, die Mate- Teeblätter mehrmals mit heißem Wasser aufzubrühen.
Teezeremonie Marokko – Das Geheimnis von Tee und Minze
Wie auch in Indien gehört in Marokko zu jeder Mahlzeit eine Tasse Tee. Allerdings ist hier der Genuss von Minztee nur den Männern vorbehalten. Zur Herstellung des Tees in Marokko wird ein Aufguss aus grünem Gunpodwer und einigen frischen Minzzweigen bereitet. Der Tee kann dann je nach Geschmack noch mit Zucker gesüßt werden. Zum Aufguss wird eine bauchige Kanne verwendet. Der Tee wird in Marokko aus Gläsern getrunken. Dabei wird die Kanne beim Eingießen hoch über diese gehalten. Es besteht so die Möglichkeit, dass sich der aromatische Teeduft im ganzen Raum ausbreitet.
Teezeremonien Russland – Teegenuss aus dem Samowar
In Russland erfolgt die Zubereitung vom Tee traditionell im Samowar. Seinen Ursprung hat der „Wasserkocher“ im Kaukasus. Hier wurde der Samowar schon vor über 250 Jahren verwendet. Neben dem Samowar wird während der Teezeremonie in Russland auch ein Kännchen für das Tee- Konzentrat, ein Tablett und außerdem eine Tropfschale benötigt. Der Samowar besteht entweder aus Messing oder Kupfer. Traditionell wird er mit Kohle beheizt. So hat man den ganzen Tag heißes Wasser zur Verfügung. Heute kann ein Samowar daneben auch elektrisch betrieben werden. Zum Entnehmen von heißem Wasser ist ein Ausgussrohr mit einem Zapfhahn vorhanden. Die Kanne mit einem Teekonzentrat steht immer oben auf dem Samowar. Für die Zubreitung des Tees wird das Glas bis zu einem Viertel mit dem Teekonzentrat gefüllt und dann erst wird das heiße Wasser dazugegeben. Für eine bessere Dosierung des Tees wird dieser in Teegläsern mit Henkel ausgeschenkt. In Russland wird der Tee mit einem Stück Zucker oder einem Löffel Marmelade getrunken. Zu den verschiedenen Teesorten werden in Russland immer vom Gastgeber Kandis, Marmelade, Zucker, Milch und auch Gebäck gereicht.